Taghia – eines der besten Klettergebiete der Welt
Taghia, Marokko. Ein kleines Dorf abseits der Zivilisation. Berber, ein kleiner Volksstamm, die mit dem zufrieden sind, was sie haben. Aber als wir die vielen steilen Felswände dort entdeckt hatten, waren wir mindestens so glücklich wie unsere Gastgeber.
Um in dieses Paradies zu gelangen, verbrachten wir 2 Tage im Zug, in einem Flugzeug und in einem Auto. Den Rest des Weges legten wir zu Fuß mit ein paar Eseln zurück, die unser Gepäck trugen.
Die ersten Klettertage waren sehr aufregend. Wir genossen die Schönheit und Vielfältigkeit der Landschaft, erforschten den Fels und suchten nach Zu- und Abstiegen. Schon bald stellte sich Routine ein – Frühstück, Klettern, Abendessen, gemeinsam abhängen, meinen Dragonfly-Rucksack für den nächsten Tag packen und schlafen. Nur das Abendessen war stets ein anderes.
Kletterrouten für jeden Geschmack
Wie das Abendessen boten auch die Kletterrouten eine unglaubliche Vielfalt. In Taghia findet man jede Spielart des Kletterns, angefangen von harten Trad-Routen (Tipp: Felshaken mitnehmen) bis hin zu schweren Sportkletterrouten.
Das Klettern in Taghia ist etwas Besonderes. In der Abgeschiedenheit und dem unwegsamen Gelände ist im Notfall keine schnelle Rettung möglich. Daher sollten die Optionen sorgfältig abgewogen werden, was eine gute Vorbereitung auf zukünftige Abenteuer ist.
Zurück in der Zivilisation
Mit jeder gelben Suppe bei Sonnenuntergang wussten wir, dass unsere Tage in Taghia immer weniger wurden. Wir wären am liebsten noch Monate in diesem Paradies geblieben, aber die Esel und Pferde warteten darauf, unser Gepäck aus dem Tal herauszutragen. Die Rückkehr nach Marrakesch war ein furchtbarer Tempowechsel mit extremer Hitze, Menschengedränge und viel Lärm. Ein Swimmingpool auf dem Dach und ein wunderschöner Sonnenuntergang war unsere Rettung.
Eine Sache ist sicher: Eines Tages werde ich mit meiner Bohrmaschine in dieses Paradies zurückkehren und weitere Linien erschließen, die ich dort entdeckt habe. Auf Wiedersehen Taghia!
